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Übersicht Künstler*innen
Sebastian Weissenbacher
Hauptstraße 76
7064 Oslip
sebastian@weissenbacher.net
+43 699 195 71 516
www.weissenbacher.net
sebastian weissenbacher
1959 geboren in eggenburg, niederösterreich.
weissenbacher studierte 1979 – 1984 an der akademie für bildende kunst in wien bei max weiler und arnulf rainer, deren künstlerischer einfluss in seiner malerei kaum niederschlag findet. weissenbacher bleibt im figurativen bereich.
die akteure in seinen bildern kommen aus der welt der bunten miniaturplastikfiguren der werbe- und spielzeugindustrie.
sein figurentypus ist kontinuierlich, während das ambiente wechselt: vom idealen, meist monochromen hintergrund, zu kulissenhaften rückwänden mit zeichen- und textzitaten. dazu kommen oft verzerrte bühnenkästen, welche den aktionsraum der figuren verunklären und die mit dem erfahrungsraum des betrachters nicht korrespondieren. die ikonografie der räume verläuft konträr zur ikonografie der figuren. der raum ist zum teil durch einen horizontverlust gekennzeichnet, der eine räumliche instabilität und damit eine schwerkraftverlagerung der figuren und den eindruck ihres taumels bewirkt.
die farbwahl ist gegenüber den kleinen plastikvorbildern reduziert. das kolorit wird verschärft durch weitgehende farbsättigung und verstärkte kontraste auch mittels aufgesetzter glanzlichter im blow up. die oberflächen vermitteln glätte.
weissenbachers figuren sind synthetische wesen in einer synthetischen umgebung. sie stammen aus dem fundus der naiven produktkultur der werbung und ihren rigiden überzeugungsstrategien. meist sind es kleinformatige beigaben zur ware, die den wunsch nach neuerlichem kauf wecken sollen. dem harmonisierungsanspruch der originale begegnet weissenbacher durch physiognomische übersteigerung. er stört die idealität der winzigen konsumfiguren durch ihre monumentalisierung im bild. sie subordinieren den betrachter und werden zum instrument der visuellen bedrängung. die infantile biederkeit wechselt in die aufdringlichkeit und die bedrohung. die geplante familiarisierung wird aufgehoben im zynismus der freundlichkeit. aus den ursprünglichen kleinen sympathieträgern werden monströse darsteller der selbstentlarvung. mit den bildtiteln und den texten im bild bringt er gemeinplätze und politsche konnotationen ein.
weissenbachers zentrales thema während dreissig jahren ist die tyrannei der niedlichkeit, die in list und gewalt umschlägt.
arnulf rohsmann
biografie
geboren 1959 in eggenburg, niederösterreich
19979- 84 studium bei max weiler und arnulf rainer an der akademie der bildenden künste in wien
1999 gründung der künstlergruppe die halbe wahrheit, u.a mit götz bury
1999- 2002 präsident der IG bildende kunst
1990 arbeitsstipendium des bundesministeriums f. unterricht und kunst
1994 londonstipendium des bundesministeriums f. unterricht und kunst
1996 romstipendium des bundesministeriums für wissenschaft, verkehr und kunst
2009 chicago- artist in residence
ab 2011 art for art, leiter der malsäle der österreichischen bundestheater
ausstellungen:
1996 niederösterreichisches landesmuseum
2000 kärntner landesgalerie klagenfurt
2010 burgenländische landesgalerie
arbeiten in sammlungen:
artothek des bundes, wien
artothek niederösterreich
niederösterreichisches landesmuseum
sammlung essl, klosterneuburg
burgenländische landesgalerie
albertina wien
kunstmuseum lentos, linz
strabag kunstforum wien
literatur:
burghart schmidt. in: schöne neue welt. wien, 1996
thomas zaunschirm. in: nichts für kinder. wien 1998
arnulf rohsmann. in: das goldene zeitalter. klagenfurt 2000
lorand hegyi. ebda
lucas cuturi. in: etüden für fortgeschrittene. wien 2010