Da mein Vater im Museumsverein Neumarkt an der Raab unter der Leitung von Herrn Feri Zotter, einem bekannten akademischen Maler aus Neumarkt, mitwirkte, hatte ich bereits als kleiner Junge die Gelegenheit, namhafte Künstler wie Feri Zotter, Alfred Schmeller, den Museumsdirektor des 20er Hauses, die Maler Johannes Wanke und Eduard Sauerzopf sowie andere namhafte Künstler*innen kennenzulernen und einige ihrer grandiosen Werke zu bewundern.
Damals erwachte die Sehnsucht in mir, selbst Ähnliches zu schaffen und genauso berühmt zu werden - der Traum eines kleinen Jungen. Ich erinnere mich noch sehr gerne an unseren Museumsbesuch im 20er Haus unter der Leitung von Herrn Feri Zotter, als der damalige Direktor Herr Schmeller Alfred uns durchs Haus führte. Es war eine ganz neue und spannende Welt für mich.
Volksschule in Neumarkt an der Raab, Hauptschule und Gymnasium in Jennersdorf, Studium der Mathematik und Darstellenden Geometrie in Graz, Lehrtätigkeit an der HTBL Pinkafeld, Ehemann, Vater dreier großartiger Kinder, Hausbau, Fußballspieler, Fußball- und Nachwuchstrainer u.a. ließen unmittelbar keine künstlerische Tätigkeit zu. Auch das Studium der Darstellenden Geometrie, bei dem man mit Zirkel und Dreieck präzise zeichnen musste, war hinderlich für das Entwickeln von eigenen kreativen Formen und Farbkompositionen.
Erst eine traurige Veränderung in der Familienstruktur bewirkte in mir ein „Umschalten“, ich ließ innerlich zu, Farben und Konturen ohne Gebrauch von Dreieck und Zirkel auf Leinwand aufzutragen.
Seit 2005 beschäftige ich mich mit verschiedenen Kunstrichtungen. Mein Weg begann mit der Malerei, wodurch sich die Wände in meinem Haus mit Leben füllten.
Viele meiner persönlichen Erlebnisse versuchte ich auf Leinwand zu bringen. Viele Gemälde entwickelten sich von selbst, einige entstanden während und nach Kursen mit namhaften Künstler*innen.
Meine Finger und ich wollten mehr!
Ich wollte eigene Erfahrungen, aber auch Erlebnisse, Schicksale, innere Sehnsüchte, Wünsche und Verhaltensweisen von anderen Personen auf anschauliche Weise darstellen, „niederschreiben“ und „veranschaulichen“. Ich wollte meine Kunstobjekte für mich entweder als freudvolle Erinnerung oder als Warnung und manchmal auch als kritische Auseinandersetzung mit meinem Leben in meinem Umfeld „aufstellen“. Meine Kunstobjekte sind für mich täglich Freude und Warnung!
In einem weiteren Entwicklungsschritt konnte ich dann auch mit Ton, Holz, Wachs, Beton und Metall viele meiner 'psychologischen' Kunstwerke erschaffen.

Da die Themen, die ich in meinen Werken behandle, nicht nur mich als Mensch betreffen, sondern von allgemeiner Natur sind, habe ich mich entschlossen, meine Malerei und Kunstobjekte allen Kunstinteressierten zugänglich zu machen, auch möchte ich mich mitteilen.
Viele meiner Werke (Keramikobjekte, Schnitzarbeiten, Wachsobjekte, Malereien ...) sind im Wohnzimmer zu entdecken, viele andere, wie die „Skulpturengruppe“, die „Beziehungsgruppe“, das „Herz“ (1,20m x 1,10m x 0,30m) und die „Sinnesorgane“ sind in meinem, manche sagen, Kunstgarten zu erleben.
Die „Skulpturengruppe“ besteht aus fünf Objekten, wobei der ‚Seher' beispielsweise 5,7 m hoch ist.
Fünf Herzen bzw. Teile von Herzen, die mit sich selbst bzw. miteinander in Beziehung treten, bilden die „Beziehungsgruppe“. Das Zentrum meines Gartens bildet das „Herz“ mit den vielen Deutungsmöglichkeiten und Funktionen. Wie viele Nachbarn mir mitteilten, gibt das beleuchtete Herz (beleuchtet, nach vorheriger Absprache) vielen in unserer schwierigen Zeit immer wieder Hoffnung und es wird von einigen auch als sehr inspirierend empfunden.
Ich freue mich sehr auf euch!
Sepp Kröpfl