Kunstorte Mittel- & Südburgenland
Sonntag, 26. Mai 2024
*** Samstag, 25. Mai 2024
10:00-18:00
Kulturverein Künstlerdorf Neumarkt an der Raab
Ausstellung: Christoph Donin und Rudolf Schönwald
Ausstellung und Buchpräsentation: Berthold Ecker und Semirah Heilingsetzer
Der Kulturverein Künstlerdorf Neumarkt an der Raab wird 60 Jahre! Auch wenn wir mittlerweile alt genug dafür wären, sind wir nach wie vor kein Museum, denn unsere denkmalgeschützten Gebäude sind voller Leben, Kunst und Leidenschaft. Wir veranstalten Kunstkurse, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Vorträge und Theateraufführungen. Wir vermieten unsere historischen Zimmer und unsere bestens ausgestatteten Werkstätten.
Neumarkt-Hauptstraße 45, 8380 Nemarkt an der Raab
Künstlerdorf Neumarkt an der Raab
Das Künstlerdorf Neumarkt an der Raab liegt eingebettet im Naturpark Raab-Örség-Goicko und ist seit seiner Entstehung 1964 eine der bedeutendsten kulturellen Institutionen des Südburgenlandes. Gegründet wurde der Verein vom Maler Feri Zotter, seinen Neumarkter Mitstreitern, vom Kulturstrategen Alfred Schmeller und dem Zeichner Eduard Sauerzopf, die sich gegen den Abriss des strohgedeckten Dax-Hauses zur Wehr gesetzt haben, um es zu renovieren und fortan als Künstlerklause seiner neuen Bestimmung übergeben konnten. Die Vereinsgeschichte ist eng mit der dieses ersten Atelierhauses verbunden, in dem einst Peter Handke seinen Roman „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ konzipierte, eine wunderbare Beschreibung der Region, die von Wim Wenders an den Originalschauplätzen verfilmt wurde.
Das Künstlerdorf avancierte in der Folge zur „Sommerfrische des 20erhauses“, weil Alfred Schmeller als dessen Direktor die Kunstschaffenden zu Arbeitsaufenthalten in Neumarkt animierte. Neben der Bildenden Kunst kamen auch Literatur und Musik nicht zu kurz. Paul Kont und Giuseppe Sinopoli komponierten hier, H.C. Artmann, Gerhard Roth, Gerhard Rühm, Friederike Mayröcker und Ernst Jandl schrieben in den Atelierhäusern. Erwin Piplits begründete im Künstlerdorf mit seinen „Stradafüßlern“ sein unvergleichliches Puppentheater.
Aufgrund der Erfolgsgeschichte des ersten Atelierhauses wurde schon bald ein weiteres Gebäude in das zweite Atelierhaus umgewandelt, nämlich das so genannte Zweggerlhaus. Mittlerweile gehören zum Ensemble des Künstlerdorfes eine Druckwerkstatt, die Dorfgalerie, die historische Ölmühle, drei strohgedeckte Bauernhäuser, das älteste Kino des Burgenlandes, das heute als Musikpavillon dient und der Kreuzstadel. Seit 2014 gehört auch der als Bibliothek genutzte moderne Hypercubus dazu. Insgesamt stehen 16 Zimmer mit gesamt 30 Betten als Unterkunft für unsere Gäste zu Verfügung.
Seit 1971 findet alljährlich im Juli und August die Sommerakademie statt, in deren Rahmen Kunstinteressierte unter Anleitung renommierter Künstlerinnen und Künstler Kunstkurse absolvieren können. Das Programm umfasst Workshops für Malerei und Zeichnung, druckgrafische Techniken, vor allem Radierung, Musik, plastisches Gestalten und Bildhauerei, kreatives Schreiben, Fotografie und spezielle Kurse für Kinder.
Die Druckwerkstatt, eine der bestausgestatteten in Österreich, ist das natürliche Zentrum der Sommerakademie, auch abseits der Kunstkurse werden die Werkstatt und ihre Einrichtungen von Kunstakademien und Schulen mit kreativer Ausrichtung gerne und regelmäßig in Anspruch genommen.
Seit 2023 besteht eine fruchtbare Kooperation mit dem Land Burgenland.
Verein: Kulturverein Künstlerdorf Neumarkt an der Raab kuenstlerdorf.net
Leitung: Petra Werkovits petra-werkovits.at
Buch: „Das Künstlerdorf Neumarkt an der Raab“, Residenz Verlag 2011/ 2017 (Neuauflage) Herausgeber: Petra Werkovits, Peter Vukics
Die Geschichte des Künstlerdorfes wird im O-Ton der herausragenden Akteure erzählt. Walter Pichler kam dabei ebenso zu Wort, wie Martha Jungwirth und Elfie Semotan, Peter Handke und viele mehr. Tatsächlich wurden für diese Publikation über hundert Interviews mit Protagonisten geführt.