top of page

Fotografie, Multimedia


Künstler*innen Nordburgenland
Sonntag, 5. Mai 2024
*** Samstag, 4. Mai 2024
10:00-18:00

Michaela Putz

Michaela Putz ist zu Gast im
Atelier Eveline Lehner

Werkstatt für zeitgenössische
Wahrnehmung
Eisenstädter Straße 54
7081 Schützen am Gebirge

Michaela Putz

(*1984) ist eine burgenländische Foto-Künstlerin, die in ihren Arbeiten die Wechselwirkungen zwischen Erinnerung, Technologie und der Natur erforscht. Dabei interessiert sie sich dafür, wie Digitalität die Art und Weise, wie Vergangenes erlebt und betrachtet wird, verändert. Sie absolvierte ihr Masterstudium Art&Science an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Neben Publikationen und Artist Talks wurden ihre Arbeiten mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet, darunter das Start-Stipendium (BMKÖS, 2019), der Jahrespreis für Bildende Kunst (Burgenland, 2018) und das Auslandsatelier-Stipendium Shanghai des BMKÖS (2024). In ihrer künstlerischen Arbeit kombiniert sie digitale und analoge Techniken und schafft so neben fotografischen Arbeiten Objekte, Collagen und Fotomontagen.

Michaela Putz lebt und arbeitet in Wien.

 


Projekt

Im Rahmen von offen.  ist Michaela Putz zu Gast in Eveline Lehners Werkstatt für zeitgenössiche Wahrnehmung.

Sie zeigt  Arbeiten, die aus ihrer  Beschäftigung mit Aussterben und Archiv entstanden sind. Ausgangspunkt der künstlerischen Recherche ist die Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Österreichs, wobei Putz den Spuren ausgestorbener und vom Aussterben bedrohter Pflanzen nachgeht – anhand digitaler Bilderarchive sowie Besuchen in der Herbariensammlung des Naturhistorischen Museum Wien.

„Im übertragenen Sinn wird Unsichtbares, das österreichweit als verschollen gelistet ist, wieder sichtbar gemacht: Michaela Putz‘ Archiv umfasst im Netz gesammelte Fotografien von bedrohten Pflanzenarten, inklusive der oft detaillierten Beschreibungen ihrer verschiedenen Lebensabschnitten – etwa die Artemis Alba mit Knospen, ihrem gefiederten Laub, Blüten, Samenstand, aber auch ihr verblüffender Duft nach Cola wird von den UserInnen beschrieben. Bilddaten werden als C-Prints ausbelichtet und diese (immer) rechteckigen Fotografien in einem nächsten Schritt beschnitten, manche folgen den Umrissen von Blüten, andere nehmen neue organische Formen an. Unterschiedliche Lebensabschnitte werden miteinander kombiniert und zu Collagen komponiert. Selbst der sonst unsichtbare Screen, auf welchem Michaela ihre Suchergebnisse entlang scrollt, wird sichtbar, wenn die Künstlerin manche der Pflanzen vom Bildschirm abfotografiert und ein nach jahrelanger Benützung teilweise in das Retina-Display des Macbook eingebranntes Tastaturfeld als heller Umriss sichtbar wird, genauso wie Staub, Kratzer oder Fingerabdrücke. Auch Werkzeuge der Bildbearbeitung, wie die Lupe, wird Teil der Komposition. Aber insbesondere mit der Entscheidung, unscharfe Partien verschlungen zusammenzusetzen, nimmt Michaela Putz die Pragmatik der faktenbasierten Recherchearbeit wieder zurück und gibt den Pflanzen ihre Sinnlichkeit zurück.“ (Ruth Horak)

 

Neben den Collagen der Serie COLLECTED stehen neue computerbasierte Fotografien, in denen 3D-Renderings mit Fotografien aus Originalherbarien aus dem Naturhistorischen Museum Wien zu virtuellen Archivobjekten verschmelzen.

 

Eine Serie über das Sammeln und Abrufen unendlich verfügbarer digitaler Datenmengen in einer Zeit, in der so vieles gleichzeitig für immer verschwindet..

bottom of page