Seit zwei Jahren arbeite ich in meinem Keramik-Studio Werkstatt Weiden. Das Material Ton hat mich von der ersten Berührung an fasziniert. Das Arbeiten damit lässt mich unmittelbar an meine Intuition herankommen, „it blocks the noise“, es wird ruhig, ich werde ruhig. Es fasziniert mich immer von Neuem, was aus einem unförmigen Stück Lehm entstehen kann. Beim händischen Aufbauen mag ich es frei zu sein. Oft weiß ich anfangs selbst nicht, was genau entsteht, manchmal plane ich etwas, aber während des Aufbauens ergibt sich dann was anders. Ich bevorzuge natürliche, organische Formen und lasse große Teile des Tons oft unglasiert, weil ich es schade finde, das Natürliche, Haptische an dem Material mit Glasur „einzumanteln“. Ich baue meist von Hand skulpturale Formen, oft organische, unregelmäßige Vasen, dabei geht es mir nicht um Perfektion im Sinne von Regelmäßigkeit. Die Drehscheibe verwende ich daher nur selten – too perfect is suspect. Wenn ich etwas auf der Drehscheibe produziere, baue ich manchmal noch von Hand weiter oder ich bringe das Objekt absichtlich aus der Balance, um die Perfektion zu stören.